Nachkriegszeit - Spvg Fürstenau

Spielvereinigung Fürstenau e.V.
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Geschichte
 
Streifzug durch die Nachkriegszeit

Im Rahmen der Nachforschungen über das Gründungsdatum des Vereines sowie die Vereinsgeschichte im 3. Reich sind uns von vielen Personen alte Originaldokumente, Zeitungsberichte, Fotos und Geschichten zugetragen worden, die wir dem geneigten Leser nicht vorenthalten möchten.
 
Das erste aufgefundene Dokument betreffend den Sport in Fürstenau datiert aus dem Jahre 1946. Am 4. März 1946 wurde im Gasthaus Stratmann der Sportverein „Blau-Weiß Fürstenau“ aus der Taufe gehoben. Das Gründungsprotokoll haben wir bereits im Beitrag über das Gründungsdatum unseres Vereins dargestellt (siehe eigener Beitrag). Wie uns Zeitzeugen berichtet haben, ist es nach der Versammlung noch zu einer Prügelei einiger Gründungsmitglieder mit Besatzungssoldaten gekommen, die den Fürstenauern vor dem Hotel Stratmann aufgelauert haben. Einige Fürstenauer sind dann bei Stratmann nach hinten raus und haben sich über den Hof der heutigen Volksbank in Sicherheit gebracht.
Die Fürstenauer, die keinen Ort zum Fußballspielen hatten, haben auch versucht, den besetzten Sportplatz zu benutzen, wobei es oft zu körperlichen Auseinandersetzungen mit den Soldaten gekommen ist. Die S.P.D. Ortsgruppe Fürstenau wandte sich daher am Tag nach der Vereinsgründung in einem Brief an die Militärregierung in Bersenbrück mit der Bitte, den von Besatzungstruppen besetzten Sportplatz für Fürstenauer Jungens zeitweilen freizugeben. Das Schreiben haben wir umseitig abgedruckt. Leider hat die Militärregierung die Bitte abgelehnt.
Die Fürstenauer Jugend begann auch bereits unmittelbar nach dem Krieg das Tischtennisspielen, wobei diese allerdings wohl noch nicht vereinsgebunden waren. Im Hause Nordzieke/Harbecke, dem heutigen „Schweden-Eck“, stand neben einem Kanonenofen eine Tischtennisplatte. Der Andrang war so groß, dass die Spieler oftmals mussten stundenlang warten mussten, um dann auch endlich einige Ballwechsel spielen zu können.
Der Streifzug geht weiter im Jahre 1951. In der Saison 1950/1951 spielte Blau-Weiß Fürstenau in der Kreisliga. Am 28.01.1951 kam es zum ersten Spiel auf dem neuen Ausweichplatz im Pottebruch, welches zwischenzeitlich von den Besatzungssoldaten geräumt war. Das Stadion war zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht ausgebaut.
Blau-Weiß Fürstenau war, wie sich aus dem Vorbericht aus dem Bersenbrücker Kreisblatt am 27.01.1951 ergibt, klarer Favorit gegen Eintracht Neuenkirchen. Überraschend gewann jedoch Eintracht Neuenkirchen das Spiel mit 3:2.
Zu diesem Zeitpunkt spielte die 2. Mannschaft des Blau-Weiß Fürstenau in der Kreisklasse B-West.
In der Saison 1953/1954 schaffte die Spielvereinigung Fürstenau den Aufstieg in die Bezirksliga. Das Entscheidungsspiel um den Aufstieg zur Bezirksliga wurde im Pottebruch Stadion gegen den SV Laer ausgeführt. Die Spielvereinigung Fürstenau siegte 5 : 3 nach Verlängerung.
Der Verbleib in der Bezirksliga war jedoch nur von kurzer Dauer. Nach dem Abstieg in der Saison 1955/56 spielte die Spvg. Fürstenau in der Saison 1956/1957 wieder in der Kreisliga. Am 31.03.1957 hatte die vom Abstieg bedrohte Spielvereinigung Fürstenau beim VfR Quakenbrück anzutreten. Im Vorbericht wurden der Spielvereinigung nur wenig Chancen auf einen Sieg eingeräumt. Das Ergebnis des Spieles ist leider nicht bekannt.
 
Auch die Jugend der Spielvereinigung war in den 50er Jahren sehr erfolgreich. Bereits 1950 wurde die Kreismeisterschaft mit der A-Jugend errungen. Nach Einführung von Jugendstaffeln spielte die Fürstenauer A-Jugend 1962 um die Staffelmeisterschaft der A-Jugend Staffel Nord.
Im entscheidenden Spitzenspiel unterlag die A-Jugend Mannschaft auf heimischen Platz jedoch dem TuS Bersenbrück, der durch einen nicht erwarteten 3:2 Sieg mit den führenden Fürstenauern gleichziehen konnte. Aus diesem Grunde ist ein Entscheidungsspiel auf dem Sportplatz von Quitt Ankum notwendig geworden. Über das Ergebnis des Spieles ist hier jedoch nichts bekannt. Abschließend soll noch erwähnt werden, dass die I. Herrenmannschaft der Spielvereinigung Fürstenau, allerdings mit mehreren Nachwuchsspielern, zur Einweihung des neuen Sportplatzes auf dem Kasernengelände der Bundeswehr gegen eine Bundeswehrauswahl antrat. Das Spiel sollte ein Auftakt für die am kommenden Sonntag beginnenden Punktspiele sein. Während die Soldaten zu Beginn der ersten Halbzeit in Führung gingen, konnte Kandt durch ein Tor für Fürstenau den Halbzeitstand von 1:1 herstellen. Zum Schluss des Spieles hieß es jedoch 5:1 für die Bundeswehrmannschaft, da der Fürstenauer Schlussmann einen rabenschwarzen Tag erwischt zu haben schien und mehrere krasse Fehler beging. Im Feldspiel waren beide Mannschaften etwa gleichwertig.
 Auch die Turner waren in den 50er Jahren sehr erfolgreich. Mitgluieder der Turnriege 1956/1957 waren Lutz Geske, Felix Preiß, Bruno Richter, Manfred Köttker, Jürgen Siewert, Lore Mensing, Brigitte Röbing, Elisabeth Breznik, Mariette Hippchen.
In die 50er Jahre fällt auch der Ausbau des Sportplatzes am Pottebruch zum Stadion. Damit haben die Sportler der Spvg. auch ein Zuhause gefunden, dass 1981 durch die Einweihung des Sportlerheimes komplettiert wurde.
1967 hatte die Spielvereinigung Fürstenauer 527 Mitglieder. Die I. Fußballherrenmannschaft wurde Vizemeister in der I. Kreisliga. Die Tischtennismannschaft belegte in der Bezirksklasse einen 3. Platz. Auf der Generalversammlung am 11.10.1967 wurde Dr. Emil Grove in seinem Amt des ersten Vorsitzenden bestätigt.
Das aktive Vereinsleben Ende der 60er Jahre wird am besten veranschaulicht durch die von dem Verein herausgegebenen „Vereinsnachrichten“. Von September 1967 an erschienen 11 Ausgaben in unregelmäßigen Abständen.
Beispielsweise wurde in den Vereinsnachrichten im November 1967 aus der Leichtathletikabteilung über den Jugendvergleichskampf der B-Jugend berichtet. Manfred Schutkin belegte beim Hochsprung mit 1,45 m den dritten Platz. Interessierte Beobachter sind u.a. Gustav Schlinke, Heinz Mull, Spartenleiter Helmut Reiter und Rudi Oldenhofe.
Das Vereinsmagazin berichtete auch über die Vereinsmeisterschaften der Tischtennissparte 1968/69. Die Meister und Platzierten der Damen- und Herrenriegen: Reinhard Schmid, Friedhelm Hammes, Franz-Josef Stein, Eva Lange, Werner Andrée, Maria Andrée, Rolf Lange, Erika Richter und Bruno Richter.
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